Architekt Kinderhaus und Sporthalle in Andechs

Mischbauweise Massivholz und Stahlbeton

Bauherr: Gemeinde Andechs

Leistungen: Leistungsphase 1-9
weitere Leistungen: Brandschutzkonzept, Energieplanung, Aufzugs- und Küchenplanung

6-gruppiges Kinderhaus und Sporthalle in Andechs

Die Neubauten Kinderhaus und Sporthalle wurden kompakt an die bestehende Carl-Orff-Schule angegliedert und bilden zusammen einen Campus für Kinder. Das gemeinsame Vordach verbindet die neuen Gebäude und schafft eine funktionale und gestalterische Anbindung zur bestehenden Schule, wodurch die Ensemblebildung unterstrichen wird.

Die Baukörper wurden in das natürlich vorhandene, hügelige Gelände eingeschoben, so dass sich einerseits die Zugänglichkeit der Haupteingänge vom Platz barrierefrei darstellt, zum anderen das Erdgeschoss an der nördlichen Hangseite verschwindet und dadurch auch das Obergeschoss des Kinderhauses über den Laubengang einen direkten (barrierefreien) Zugang zum Außenbereich erhält. Das nordseitig höher liegende Gelände geht in die Dachbegrünung des Zwischenbaus über. Im Zwischenbau sind zwei Innenhöfe, um die angrenzenden Räume ausreichend zu belichten und zu belüften. Hier ist auch als verbindendes Element der Mehrzweck- / Gymnastikraum untergebracht, der sowohl vom Kinderhaus als auch von der Sporthalle aus genutzt werden kann.

Grundgedanken von Carl Orff führten zur Leitidee der Gebäudematerialität und Fassadengestaltung. Seine Idee des Elementaren und Ursprünglichen wurde aufgegriffen, indem die Baumaterialien überwiegend in ihrer ureigenen Materialität verwendet wurden. Wände aus Beton oder Holz können auch als solche wahrgenommen werden - optisch und haptisch. Auch die Tragstruktur und Holzkonstruktion des Daches werden durch sichtbare Träger und Stützen erlebbar. Die Fassade besteht aus einer unbehandelten Lärchen-Bretterschalung. Auch Carl Orffs Element Musik / Ton wird in Form von übergroßen Klanghölzern aufgegriffen. Unter dem Vordach sind elastisch gelagerte vertikale Holzprofile als 'Klangfassade´ wie ein übergroßes Xylophon in die Holzfassade integriert.

Die Gebäude wurden in einer Mischbauweise aus massivem, überwiegend leimfreiem Holzbau und Stahlbeton errichtet. Für die Fassade, Fassadendämmung, Akustikdecke und dem überwiegenden Teil des Ausbaues wurde Holz als nachwachsender Rohstoff verwendet und auf eine Trennbarkeit der Materialien für den Fall des Rückbaues durch nachfolgende Generationen geachtet. Die große Photovoltaikanlage auf den beiden Dächern ist Teil des neuen Energienetzes bestehend aus Kinderhaus, Sporthalle, Schule, Pavillon und Rathaus. Eine gemeinsame Energiezentrale mit einem Blockheizkraftwerk in der Schule versorgt alle Gebäude mit Wärme und Strom.

 

 

 

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