Architekt Kinderhort St. Johannes

Massivholzbauweise, demontierbares Plusenergiegebäude mit vorgefertigten Holzmodulen

Bauherr: Gemeinde Gilching

Leistungen: Leistungsphase 1-9, Energiekonzept, Brandschutzkonzept, Freianlagenplanung

Kinderhort St. Johannes

Ungewöhnliche Anforderungen an das Gebäude wurden gestellt und gemeistert:

  • Demontierbarkeit
  • Raumbedarf musste schnell geschaffen werden - nur 3 Monate Bauzeit einschl. Ausbauarbeiten
  • Hohe Material- und Gestaltqualität
  • Maximale Behaglichkeit - kein temporärer Billigbau mit Barackenklima
  • Energieeffizient, mind. EnEV - 35%: erreicht wurden -38%
  • Ökologische Bauweise aus nachwachsenden Rohstoffen

Die Besonderheit des Kinderhortes liegt in seiner Modulbauweise und der damit verbundenen Zerlegbarkeit. Als Alternative zu einer Lösung mit Stahl-Containern wurde ein demontierbarer und andernorts wieder aufbaubarer Holz-Modulbau konzipiert. Große Verglasungen nach Süden sorgen für viel Tageslicht und passive solare Wärmegewinne. Ein Mini-Nahwärmenetz zur Heizungsanlage des benachbarten Kindergartens versorgt das Gebäude mit der noch benötigten Wärme. Zusätzlich sorgt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach für eine aktive solare Energienutzung.

Die Konstruktion besteht überwiegend aus massiven Holzelementen. Sowohl die Innen- als auch Außenwände wurden in Sichtholzqualität hergestellt und als Rohholz belassen.

Auf diese Weise ist es gelungen, ein energieoptimiertes Gebäude zu schaffen, das den Kindern hohe materielle und gestalterische Qualität mit klimatischem Komfort bei niedrigem Energieverbrauch in Herstellung und Nutzung bietet.

Das Belassen des Baumaterials Holz in seiner ursprünglichen, unbehandelten Form lässt die Kinder und Erzieherinnen das Gebäude be-„greifen“ und er-“fassen“. Die Hortleitung berichtet von Beobachtungen, dass Kinder mit den Händen über die Wände streichen und dass diese haptischen Erfahrungen das „Halt-finden“ der Kinder unterstützt. Auch ist nach nun mehrjährigem Hortbetrieb an dem nach wie vor guten Zustand der Oberflächen eine Wertschätzung erkennbar. Damit unterstützt das Gebäude die pädagogische Arbeit und Wertevermittlung.